Die Vorzeichen für die Auswärtspartie in Sechtem verhießen nichts Gutes, denn mit Nick Larsen, Simon Bennett und Martin Esters fielen gleich drei Akteure aus. Marvin Kruchen plagte sich zudem mit enormen Achillessehnen Beschwerden und stand nach einem Kurzeinsatz im ersten Viertel auch nicht mehr zur Verfügung.

Mit Tommy Warnecke und dem kurzfristig in den Kader gerückten  Nach- wuchsspieler Edmond Presova standen zudem zwei weitere Akteure im Team, die gemeinsam noch über keine einzige Minute Erfahrung in der 1. Regionalliga verfügten, so dass man zu Recht von einer Rumpftruppe sprechen konnte.

Gleich von Beginn an geriet die Starting Five mit Farid Sadek, Tim Pierce, Basti Becker, Dainius Zvinklys und Jo Lange enorm unter Druck. Es gelang nur selten, den Ball wie geplant gefährlich in den Low Post zu bringen und so blieben die beiden Big Man der Elephants in der Offensive blaß. Schon bald betrug der Rückstand der Gäste 12 Punkte, doch die Umstellung auf Smallball (Boksic statt ein etatmäßiger Center) sowie eine Full-Deny Defense sollte das Team zurück ins Spiel bringen. Die Hausherren kamen mit dieser agressiven Spielweise nicht zurecht und die mitgereisten EleFans sahen nun die beste Phase der Dickhäuter. Bis zum Halbzeit-Pfiff hatte man sich wieder zurück gekämpft und es ging mit einem 35:35 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel wollte man da weitermachen, wo man vor wenigen Minuten so erfolgreich aufgehört hatte, doch plötzlich lief nichts mehr zusammen. Die vom unermüdlichen Farid Sadek angesagten Spielzüge wurden nicht konsequent umgesetzt und oft war es ausgerechnet US Import Pierce, der mit falschen Laufwegen den Angriff kippte. Da mit Bennett und Larsen zwei Distanzschützen fehlten, konzentrierten sich die entsprechenden Systeme heute auf das Duo Pierce/Bocsic, doch während der junge Kroate, der am Dienstag 21 geworden war, 40% von der Dreierlinie traf, blieb Pierce bei 11% (1 von 9).
Auf der anderen Seite traf Antoine Davis seine Würfe mit traumwandlerischer Sicherheit (71% 2er / 66% 3er) und so bauten die Toros ihren Vorsprung immer weiter aus bis der Vorsprung einmal sogar 18 Punkte betrug. Doch die Elephants gaben sich nicht auf und kämpften sich wieder bis auf 8 Punkte heran. Dabei gaben Presova und Warnecke mit insgesamt 22,5 Minuten ihr Ligadebüt, doch insbesondere letzterem merkte man fehlende Erfahrung und Nervösität deutlich an.
Tim Pierce hatte inzwischen auf der Bank Platz genommen,  da er in der Defensive oftmals mit riskanten Aktionen auf einen möglichen Fastbreak spekuliert hatte, statt konzentriert zu verteidigen. Doch als Dainius Zvinklys in der 31. Minute nach einem fragwürdigen Doppelfoul mit seinem fünften Persönlichen vom Feld musste, gab es im dünnen Kader der Dickhäuter keine großen Alternativen mehr.
Pierce verteidigte jetzt wieder brauchbar, doch seine Würfe fanden nach wie vor nicht ins Ziel und so blieb eine echte Aufholjagd leider aus. Mit seinem Zug zum Korb war er jedoch erfolgreicher, so dass er unterm Strich auf 21 Punkte kommen konnte.
In den letzten Minuten versuchten die Schlossstädter durch schnelle taktische Fouls die Uhr zu stoppen, doch die Hausherren gaben sich an der Linie kaum eine Blöße und fuhren den Sieg mit 90:78 nach Hause.

Aufbau Farid Sadek war nach dem Schlußpfiff die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: "Wenn wir in der Woche konstant an unseren Systemen arbeiten und dann einige nicht wissen, wo sie hin laufen müssen, dann kannst du das gegen einen starken Gegner nicht auffangen, wenn du keine Alternativen mehr auf der Bank hast."