Wie bereits im Hinspiel konnten sich die Grevenbroicher Korbjäger gegen die Rheinstars Köln mit vier Punkten Vorsprung durchsetzen. Vor ca 700 Zuschauern sicherten sich die Elephants durch einen 62:58 Erfolg in Nippes, den zweiten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte. Dabei ging nicht nur das Spiel auf dem Parkett an die Gäste - auch auf den Rängen hatten die lautstarken Schlossstädter die Halle sicher in der Hand.

Die Gastgeber hatten sich im Vorfeld sehr siegessicher gezeigt, den vier Punkte Rückstand aus dem Hinspiel wieder aufzuholen und Coach Kyriasoglou hatte sogar eine personelle Änderung vorgenommen, denn statt NBBL Center Hartwich stand nun Power Forward Geurts im Kader, der die Kreise von  Raed Mostafa stärker einschänken sollte. Eine Maßnahme, die sich jedoch nicht auszahlte, denn Raed war an diesem Abend von nichts und niemandem zu stoppen.
Die Gäste legten los wie die Feuerwehr, um die große Kulisse gar nicht erst wach werden zu lassen und dem Gegner von Anfang an zu zeigen, dass man hier und heute nicht auf den direten Vergleich schielte, sondern den zweiten Sieg im zweiten Finale wollte.
Center Jo Lange setzte sich zweimal schön gegen seinen Bewacher Jördell durch und es stand 4:2 für Grevenbroich. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte natürlich noch niemand ahnen, dass das ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg werden würde.
Auf der Gegeseite stoppte Jo seinen Kontrahenten beim Wurf zweimal auf Kosten eines Fouls, doch die daraus resultierenden vier Freiwürfe setze Jördell allesamt daneben. Der neu ins Spiel gekommene Marvin Kruchen machte es besser und da auch Bennett, Boykin, Sadek aus dem Feld trafen, führte Grevenbroich pötzlich mit 12:4. Kurz vor Ende des ersten Viertels hatte mit Jan Zimmermann auch der dritte Center gepunktet und der erste Spielabschnitt endete 14:8.

Die Rheinstars zeigten sich sichtlich beeindruckt und man versuchte nun durch personelle Umstellungen im Vergleich zum Hinspiel zum Erfolg zu kommen. So erhielt Manager Sohn Baeck nun deutlich mehr Spielzeit, doch der talentierte Guard konnte sich gegen die Kraftpakete Farid Sadek oder Simon Bennett in keiner Phase durchsetzten. Diese beiden waren es dann auch, die den Vorsprung auf 21:10 ausbauten und hätte beim Stande von 25:13 nicht Routinier Jo Strasser das Heft in die Hand genommen, wäre das Spiel wohl zur Pause entschieden gewesen. Mit zwei sehenswerten Dreiern brachte er seine Farben wieder ins Spiel, doch die Entscheidung seines Coaches, den Ex-Elephanten Timo Verwimp, der im Hinspiel noch ohne Minuten geblieben war, mit ausreichend Spielzeit zu versorgen, wurde von Raed Mostafa mit sieben Punkten in drei Minuten gnadenlos ausgenutzt.
Dauerläufer Nils Isermann ließ seine Stärke mit schnellen sechs Punkten auch noch einmal aufblitzen, doch Max Dohmen konterte umgehend per Dreier und so ging es mit einer 37:29 Führung für Grevenbroich in die Halbzeit Pause.

In der Kabine blieb man bei den Elephants sachlich und fokussiert, denn man hatte in dieser Saison schon zu häufig ein zur Halbzeit sicher geglaubtes Spiel noch abgegeben und stand am Ende mit leeren Händen da.  Mit dem festen Vorsatz: "Not tonight - wir holen uns das Ding" ging man zurück aufs Feld und nach dem Wiederanpfiff blieb der große Sturmlauf der Rheinstars auch vorerst aus. Nach 23 Minuten stand es immer noch beruhigend 42:31, doch dann sollten die Kölner kommen. Nach einem 8:0 Run innerhalb von 90 Sekunden war die Begegnung beim Stande von 42:39 plötzlich wieder offen, doch eine Grevenbroicher Auszeit vermochte den Trend nicht nur zu stoppen, sondern wieder umzudrehen. Raed Mostafa tanzte die Kölner Verteidigung zweimal elegant aus und die jungen Wilden Basti Becker und Alex Laschewski zogen furchtlos zum Korb. Es stand wieder 50:40 und in der Halle waren wieder einmal nur Grevenbroicher Fangesänge zu hören.

Das letzte Viertel sollte nun aus Sicht der Gastgeber die Entscheidung bringen und die Rheinstars hatten sich auch noch lange nicht aufgegeben. Einige Male konnte man den Vorsprung ein wenig verkürzen, doch meist war es Mostafa, der sofort eine Antwort parat hatte, um die Kölner Bäume nicht in den Himmel wachsen zu lassen.
In den letzten Minuten ließen die Gäste schön die Zeit runter laufen und wurden überraschenderweise dabei kaum attakiert. Erst 120 Sekunden vor dem Ende wachte Köln auf, doch da man bis dahin kaum gefoult hatte, gab es das taktische Mittel des Uhr stoppens nicht sofort und wieder verstrich wertvolle Zeit. Kruchen markierte nach schönem Anspiel drei wichtige Punkte und der sonst von der Linie so sichere Sadek konnte es sich sogar leisten, zwei Freiwürfe daneben zu setzen. Den Schlußpunkt setzte David Boykin nach einem Steal und das Spiel war aus.

Die Elephants hatten die Rheinstars zweimal besiegt und sich somit nach 11 Jahren wieder einmal den WBV Pokal gesichert. Der Jubel unter den mitgereisten Fans war grenznlos und die Spieler kletterten spontan auf die Tribüne, um das Bad in der Menge zu genießen. Nach der Pokal Übergabe ging die Party zuerst in, später vor der Halle weiter und im Greveroicher Vereinsrestaurant Jägerhof fand man irgendwann kurz vor Mitternacht ein gemeinsame Ende. Der Pokalgewinn hatte einen mehr als versöhnlichen Schlußpunkt unter eine durchwachsene Saison gesetzt.