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Die beste Nachricht des Abends gab es für die Elephants schon vor dem Spiel, denn Femi Oladipo signalisierte nach einer kurzen  Aufwärmphase mit einigen Sprints, dass er spielen könne. Das war zwei Stunden vor dem Anpfiff noch gar nicht so klar, denn der Power Forward hatte die ganze Woche grippegeschwächt im Bett verbracht und keine einzige Trainingseinheit absolviert. Von diesem positiven Signal entsprechend motiviert gingen die Dickhäuter dann auch in die Partie. Nach wenigen Minuten führten die Gäste mit 2:8 und trotz einer Schwelmer Auszeit konnte dieser Vorsprung sogar auf 6:13 ausgebaut werden. Dann aber drehten die Hausherren auf und die anfängliche Intensität der Schlossstädter war wie weggeblasen. Erdhütter, Mikutis und Boys trafen förmlich nach Belieben und so stand es zum Ende des ersten Viertels 23:16.

Es war schon ein irgendwie trauriges Häufchen, das sich da bei den Elephants ca eine halbe Stunde vor Spielbeginn warm machte, denn mit Simon Bennett (dicker Knöchel aufgrund der Verletzung in Essen) und Mitch Penner (aufgrund einer Virusinfektion nach 2 Wochen Bettruhe zum ersten Mal wieder in der Halle) verzichteten gleich zwei Dickhäuter auf das obligatorische Warm Up, so dass gerade mal 8 Aktive auf dem Spielfeld ihr Programm abspulten.
Als die Unparteiischen um 19.30 Uhr dann zum Anpfiff baten stellte sich die Starting Five im Grunde von alleine auf. Farid Sadek, Lukas Kazlauskas, Marko Boksic, Femi Oladipo und Lennard Jördell stellten sich also der überraschend entschlossen wirkenden Truppe aus Bielefeld entgegen, die im Grunde für eine Auswärts-Überraschung sorgen musste, um im Abstiegskampf noch weiterhin eine Chance  auf den Klassenerhalt zu haben.
Die ersten Minuten glichen dann einem gegenseitigen Nichtangriffspakt, denn bis zur vierten Minute wurde auf beiden Seiten jeder Angriff erfolgreich abgeschlossen und die Gastgeber führten nur deshalb mit 2 Punkten, weil man auch die beiden zugesprochenen And1 Bonuswürfe verwerten konnte. Das Spiel plätscherte also so vor sich hin bis Bielefelds Omar Zemoute einen Dreier völlig freistehend zum 14:14 verwandeln konnte und auch bei den beiden nächsten Körben workte die Defense der Schlossstädter ungewohnt demotiviert. Das muss wohl auch Hartmut Oehmen so gesehen haben, denn der Coach, der nicht gerade dafür bekannt ist, bereits in der ersten Halbzeit eine Auszeit zu nehmen, beantragte sofort eine Spielunterbrechung. Trotz angeregter Unterhaltung auf der Elephants Bank wurde es aber auch nach der Auszeit in Sachen Intensität nicht wirklich besser. Man konnte zwar recht schnell den Ausgleich erzielen, aber davon, dass man den Tabellenletzten sicher unter Kontrolle hatte oder gar dominierte konnte keine Rede sein. Nach 10 Minuten stand es 22:22 und wie groß die Enttäuschung beim Trainerteam war zeigte die Einwechslung des nur für den Notfall vorgesehenen Mitch Penner.

Beim Spiel in Essen hatte Jasper Chiwuzie mit null Punkten und fünf Fouls (darunter ein Technisches wegen anhaltender Schiedsrichter Kritik)  nicht viel zu bieten, aber am Sonntag morgen hatte er in einer Mail an den Elephants Vorstand dafür umso mehr zu sagen. Nach 5 Monaten gefiel ihm nun seine Bleibe nicht, das Training wäre unter seinem Niveau und Grevenbroich an sich wäre für jemanden aus London nun wohl auch nicht so das idealste.
Da der bullige Center bereits vor der Weihnachtspause mehrfach angekündigt hatte, zur Rückrunde evtl. nicht wieder zu kommen und seinen Neujahrsurlaub eigenmächtig auch um 5 Tage verlängert hatte, wertete der Verein diese erneute Rundum-Kritik als Wunsch zur Vertragsauflösung und entsprach ihr spontan.
Am Mittwoch Abend brachte Trainer/Manager Hartmut Oehmen folgerichtig einen Auflösungsvertrag mit zum Training und die Trennung war dann nur noch eine Sache von Minuten.
Alles ging extrem ruhig von statten und da Jasper auf eine Verabschiedung von seinen Kollegen verzichtete fragte Basti Becker beim Donnerstag Training verdutzt: "Wo ist den Jasper, kommt der heute nicht?"

Ein Blick auf die Tabelle vor dem Spiel gegen Essen hätte im Grunde für eine entspannte Einstellung sorgen müssen, denn immerhin traf der Vierte auf den Zwölften, doch gerade vor solch einer entspannten Grundhaltung hat Coach Hartmut Oehmen immer ganz besonderen Respekt. Wenn dann auch noch der amerikanische Import mit einer Erkältung ausfällt, ist für unseren Trainer die Tabelle nur noch Makulatur und es heißt gerade gegen so ein erfahrenes Team wie die Adler: "Kampf annehmen und hellwach sein"

Münsters Trainer Philipp Kappenstein hat die Begegnung gegen die Elephants unter das Motto "Do or Die" gestellt und wenn man einen Blick auf die aktuelle Tabelle wirft, sieht man, dass er damit verdammt richtig liegt.

Seine Aussage traf bereits vor der Begegnung zwischen BG Hagen und Düsseldorf am Freitag Abend den Nagel perfekt auf den Kopf, aber der Überraschungserfolg der ART Giants beim Tabellenführer lässt die Tabellenspitze nun noch näher zusammenrücken. Der Sieger der Partie in Grevenbroich bleibt punktgleich mit Hagen mit nur einem Sieg Abstand am neuen Ligaprimus Schwelm dran, der in Herford eine verhältnismäßig leichtere Aufgabe vor der Brust haben dürfte. In der kommenden Woche treffen Münster und BG Hagen dann im direkten Duell aufeinander, so dass unsere heutigen Gäste innerhalb von 14 Tagen entweder die komplette Saison verspielen oder sich eine großartige Ausgangsposition für den Rest der Spielzeit schaffen können.