So viel sei vorweg genommen: Es war wieder einmal eine überzeugende Mannschaftsleistung, die den Ausschlag für den Grevenbroicher Sieg im Regionalliga Spitzenspiel am Samstag Abend gegeben hatte. Aber es war auch die Wiedergeburt des Raed Mostafa. Der in Bonn geborene Forward hatte in dieser Saison bisher weitgehend enttäuscht, doch in der so wichtigen Partie gegen den punktgleichen Tabellennachbarn stand der Düsseldorf-Rückkehrer für viele überraschend wieder in der Startformation. Dafür musste der zuletzt so bärenstark aufspielende Lukas Kazlauskas vorerst auf der Bank platz nehmen, aber dazu später mehr.
Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr. Immer wieder suchte man Center Jasper Chiwuzie, der seinen Bewacher vor nahezu unlösbare Probleme stellte und die ersten vier Körbe im Alleingang erzielte.
Nach 5 Minuten hieß es 11:0 und Hagens Coach nahm eine erste Auszeit. Kosta Filippou musste sich unweigerlich an die Vorsaison erinnert haben als man als Tabellenführer anreiste und eine deftige 40-Punkte Schlappe mit nach Hause nehmen durfte. Dies sollte diesmal auf keinen Fall geschehen und seine Akteure hatten seine Worte in der Time Out wohl verstanden. Hagen kämpfte sich ins Spiel zurück und so endete das erste Viertel auch dank zweier Distanztreffer mit einem dünnen Vorsprung für die Gäste (15:16).
Das zweite Viertel begann wie das erste geendet hatte, mit einem Dreier von Domonique Crawfort, dem Kollege Piloukas sofort einen weiteren Treffer aus der Distanz folgen ließ. Plötzlich zeigte die Anzeigetafel ein 15:22 an, doch die Dickhäuter bewahrten die Ruhe. Katzlauskas war inzwischen für den nicht schmerzfreien Sadek ins Spiel gekommen und nun wurde auch Simon Bennett für den foulbelasteten Marko Boksic eingewechselt. Die beiden routinierten Guards machten eine Menge Druck mit dem die Gäste in dieser Phase wohl so nicht gerechnet hatten. Ein 13:0 Lauf drehte das Spiel zum 28:22 und erneut hieß es Auszeit Hagen. Ein Dreier von Nedzinskas brachte wieder Lebens ins BG-Spiel und die knapp 700 Zuschauer sahen nun, dass hier zwei nahezu gleichwertige Teams aufeinander trafen. Ein weiterer Dreier des Litauers sorgte für den 33:34 Halbzeitstand, der den Spielverlauf nicht so ganz korrekt wiederspiegelte, denn immerhin hatten die Schlossstädter über 14 Minuten im ersten Durchgang in Führung gelegen.
Wie man bereits unter der Woche den Gameplan gemeinsam als Team entwickelt hatte diskutierte man nun sachlich über das bisherige Spielgeschehen und die passenden Lösungsmöglichkeiten. Fazit: Den Gegner nicht mehr so frei aus der Distanz werfen lassen, noch mehr Druck ausüben und bedingungsloser verteidigen.
Selbstbewußt ging man so mit der ursprünglichen Starting 5 in die zweite Hälfte und diesmal musste Hagen nach dem Wiederanpfiff sogar einen 15:2 Run der völlig entfesselt aufspielenden Elephants hinnehmen. Boksic traff aus der Distanz, Chiwuzie ließ seine Bewacher ein ums andere mal alt aussehen und nun schlug auch die Stunde von Raed Mostafa, der im ersten Durchgang bereits nach gut vier Minuten mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste. Hagens US Import Crawford nahm Raed komplett aus dem Spiel, sorgte für Steals und zog in unnachahmlich eleganter Manier mehrfach erfolgreich zum Korb. Als er nach sechs Minuten Vollgas ausgepumt gegen Femi Oladipo ausgewechselt wurde gab es Szenenapplaus von den Rängen und auch die Bank klatsche den Kollegen honorierend ab. Nachdem alle drei Hagener Center chancenlos gegen das Grevenbrocher Big Men Duo gewesen waren versuchte es Filippou nun mit Smallball, doch auch hier hatten die ausnahmsweise in den blauen Auswärtstrikots agierenden Hausherren sofort eine Antwort parat. Basti Becker kümmerte sich nahtlos um den zusätzlichen Distanzschützen und so gelang den Gästen im gesamten dritten Viertel nur ein Dreier. Diesen konnte Basti unter anderem allerdings auch selbst verbuchen und so ging es mit einem 62:51 in den letzten Spielabschnitt.
Lukas Kazlauskas spielte inzwischen an der Seite von Farid Sadek eine ausgezeichnete Partie und der so überragend auftrumpfende Jasper Chiwuzie beobachte das erfolgreiche "kleine" Spiel seiner Teamkamerade entspannt von der Bank. Selbst der Ausfall von Femi gegen Ende des dritten Viertels brachte die Elephants nicht mehr ins Schwanken. Zu souverän waren die eigenen Aktionen in der Defense und nun zeigten auch die sonst so wurfstarken Gäste erstmals Nerven im ohrenbetäubenden Lärm der feiernden EleFans. Gleich vier Freiwürfe in Folge (Nedzinskas und Crawford) fanden nicht ins Ziel und so bläst man natürlich nicht erfolgreich zur Aufholjagd. Die Minuten gingen vorüber und niemand in der Halle zweifelte mehr an einem Erfolg der bis zur letzten Sekunde so fokussiert aufspielenden Heimmannschaft. Am Ende hieß es 83:74 für Grevenbroich und die Fans forderten erstmalig in der Ära Oehmen eine Humba von ihrem Team.
Dass der Coach danach mehr als zufrieden war ist wohl selbstverständlich: "Wir haben heute das offensivstärkste Team der Liga 15 Punkte unter ihrem Schnitt gehalten und unseren exakt eingehalten. Soviel zu den nackten Zahlen. Aber das eigentlich Erwähnenswerte ist die mannschaftliche Geschlossenheit, die wir zur Zeit im Training und Spiel an den Tag legen. Wir haben keinen Star oder Topscorer, der jede Woche 20+ einstreut und den es vom Gegener auszuschalten gilt. Wir haben mit Jasper, Sharif, Marko, Farid und Lukas fünf Jungs, die im Schnitt zweistellig punkten, aber auch Basti, Lenny, Simon oder Raed können jederzeit ein Spiel entscheiden und mit Femi haben wir jetzt noch eine weitere Option hinzu bekommen. Da ist es für einen Gegner nicht so leicht, ein Konzept zu entwickeln, denn niemand bei uns spielt hier für seine persönliche Statistik. Nehmen wir heute beispielsweise Luke und Jasper. Luke hat zuletzt überragend gespielt und kommt heute aufgrund unserer taktischen Ausrichtung dennoch nur von der Bank. Trotzdem kommt von ihm kein Spruch und er zieht auch kein langes Gesicht. Er geht einfach irgendwann aufs Feld und macht sein Ding - das ist genial. Oder auch Jasper. Der dunkt seinen Gegenspielern heute die Bälle nur so um die Ohren und spielt im zweiten Durchgang trotzdem nur 7 Minuten, weil Smallball halt gerade die bessere Entscheidung war. Von der Bank pusht er die Jungs mit positiver Energie und unterm Strich stehen bei ihm heute 18 Punkte und 10 Rebounds in 21 Minuten. Mann des Abends war für mich heute aber Raed Mostafa, der endlich gezeigt hat, was wirklich in ihm steckt. Ein genialer Verteidiger mit 60% aus dem Feld und 100% Freiwürfen bei insgesamt 13 Punkten. Ihm hat man richtig angesehen wie sehr er sich gefreut hat, dass bei ihm endlich der Knoten geplatzt ist. Von mir aus darf es so weiter gehen."
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Münster, Bielefeld, Herford, Ibbenbüren, Herford, Salzkotten - was sich anhört wie ein Trip durchs Westfalenländle ist in Wirklichkeit die Liste der letzten sechs Auswärtsspiele der Elephants. Der Spielplan hatte den Dickhäutern alle weiten Away Trips schön säuberlich in Reihe geschaltet und heute stand also die letzte gemeinsame Busfahrt mit den Fans auf dem Programm.
Es sollte ein nickeliges Spiel mit vielen kleinen Fouls werden, doch die ersten beiden Verletzten gab es bereits vor dem Anpfiff. Raed Mostafa und Thomas Stukenberg schnitten sich nämlich beide im Rahmen des Warm Up an der Kante einer Werbebande. Während Raed mit einem dicken Verband an der Wade trotzdem spielen konnte, erwischte es den Center der Sälzer deutlich schlimmer. Mit einer tiefen Fleischwunde an der Hand musste er wenige Minuten vor dem Sprungball ins Krankenhaus und der Abend war für ihn gelaufen.
Die Hausherren zeigten sich jedoch unbeeindruckt und gingen schnell mit 6:3 in Führung, doch das Gefühl eines Vorsprungs sollten sie gegen die Dickhäuter nur für 1.22 Minuten genießen können. Angeführt von einem starken Lukas Kazlauskas drehten die Blauen den Spieß zum 7:15 und Salzkotten reagierte mit einer Auszeit. Zurück auf dem Feld erzielte Felix Wenningkamp 8 seiner 11 Punkte innerhalb kürzester Zeit und die Partie war wieder offen. Das erste Viertel konnten die Gäste jedoch mit 19:21 für sich entscheiden und auch im zweiten Viertel konnte sich lange keiner der Kontrahenten absetzen. Doch in der 18. Minute stand es nach zwei schönen Becker-Dreiern plötzlich 33:41 und es sah schon nach einer beruhigenden Pausenführung aus bevor die Hausherren doch noch auf 42:48 verkürzen konnten.
Das Momentum sprach also für Salzkotten und in der Kabine gab es dann zusätzlich noch eine weitere Hiobsbotschaft: Farid Sadek, der Minuten zuvor bereits schon ausgewechselt worden war, konnte aufgrund einer Wadenverletzung nicht weiter machen und so waren die Elephants gezwungen, ihr System komplett umzustellen.
Nach dem Seitenwechsel rückte also Basti Becker in die Startformation und Luke war im gefürchteten dritten Viertel nun alleiniger Pointguard. Aber die beiden machten ihre Sache ausgezeichnet und obwohl Salzkotten die Intensität mächtig erhöhte, konnte das Schettke Team den Rückstand nicht verringern. Mit 63:69 ging es in den Schlussabschnitt, aber schon 60 Sekunden später musste Lukas Kazlauskas mit seinem vierten Foul auf die Bank. Nun musste Kapitän Simon Bennett die Rolle des Pointguards übernehmen und der 31jährige löste diese Aufgabe absolut souverän. Drei Minuten vor dem Ende wurde er beim Stande von 67:78 wieder von Luke abgelöst, doch der Litauer blieb nur wenige Sekunden auf dem Feld bis er mit seinem fünften Foul erneut auf der Bank Platz nehmen musste. Wieder hieß es also "Bennett übernehmen Sie", doch auch in der Schlussphase brannte bei den Schlossstädtern nichts an. Die Partie endete 71:83 und die mitgereisten Fans feierten die Elephants überschwänglich.
Die Freude von Coach Hartmut Oehmen war daher nur allzu verständlich, denn gegen Hagen gibt es am kommenden Samstag im Elephants Dome nun ein echtes Spitzenspiel um die Tabellenführung.
Nun fand es also doch statt. Die wohl meist diskutierte Begegnung der 1. Regionalliga der laufenden Saison. Aber für die Elephants war das Wort "Backboard" am heutigen Tag tabu. Der Fokus lag einzig und allein auf Gegner Herford, denn schließlich ging es ja darum, punktgleich mit Münster und Hagen an der Tabellenspitze zu bleiben.


...und den Glauben an die Entscheidungen des WBV.
Denn die einstweilige Verfügung gegen die Durchführung des neu angesetzten Spiels gegen Herford am kommenden Sonntag wurde heute abgelehnt. Eine Entscheidung im Berufungsverfahren über die Wertung der Partie, die am 29.10. wegen einer defekten Korbanlage nicht stattgefunden hatte, wird somit erst getroffen, wenn das neu angesetzte Spiel bereits gespielt ist. Schon allein um die zusätzlichen Reisekosten für die Elephants eventuell zu ersparen wäre ein Spieltermin, der zeitlich nach dem Berufungsurteil gelegen hätte, sinnvoll gewesen. Nun wird Grevenbroich - vom endgültigen Urteil unabhängig - auf jeden Fall schon einmal vorab bestraft. Und das, obwohl man nachweislich keinerlei Schuld an diesem Spielausfall trägt. Zu verstehen ist das nicht.
Aber Basketball wurde auch gespielt und das von Seiten der Elephants zu Beginn dieser Pokal Partie wirklich richtig schlecht. Trotz intensiver Vorbereitung auf den Gegner befand sich die Mannschaft in der Anfangsphase im kollektiven Tefschlaf, so dass es nach 4 Minuten 16:3 für die Gastgeber stand. Auch eine frühzeitig genommene Auszeit vermochte die Akteure nicht aus ihrer Lethargie zu erwecken. So stand es nach dem ersten Viertel 23:15 bei 33% Freiwurfquote. Im zweiten Viertel wurde die Intensität etwas besser und nun gelang es auch, den Hausherren ihre gefürchteten Dreier zu nehmen. Dennoch machte man in der Verteidigung viele Fehler und Bonn konnte aus der Mitteldistanz häufig relativ einfach scoren. Mit 44:30 ging es in die Halbzeitpause und in der Kabine wurde nun Klartext geredet.
Die Intensität war nach dem Wiederanpfiff deutlich höher, doch immer wieder brachte man sich durch kurzzeitige Aussetzer in der Verteidigung um den verdienten Lohn. Bonn traf jetzt wieder gut aus der Distanz und konnte auch das dritte Viertel gewinnen (23:19), so dass man mit einem 67:49 ins letzte Viertel ging.
Mit zwei schnellen Steals und einigen sehenswerten Aktionen kam man auf 68:59 bzw. 72:64 heran und als der Telekom-Vorsprung 2 Minuten vor dem Ende sogar auf 6 Zähler zusammengeschmolzen war (76:70), keimte für einen Moment so etwas wie Hoffnung bei den mitgereisten Fans auf. Doch das glücklichere Ende sollte am heutigen Abend verdientermassen bei den Bonnern bleiben. Die Begegnung endete 81:70 und die Elephants sind als amtierender Pokalsieger aus dem Wettbewerb ausgeschieden.
"Der Sieg von Telekom geht heute absolut in Ordnung, da sie das Spiel zu drei Vierteln kontrolliert haben. Ich bin froh, dass wir so eindeutig unterlegen waren, denn sonst hätten wir uns auch noch über die indiskutable Schiedsrichterleistung ärgern müssen. Jetzt passte sie aber einfach nur zu unserer Leistung und wir müssen uns an die eigene Nase fassen." übte sich Coach Hartmut Oehmen nach der Begegnung in Selbstkritik und erntete zustimmendes Nicken seines Bonner Kollegen.
Spiele zwischen Ibbenbüren und Grevenbroich sind irgendwie immer etwas besonderes und darauf hatte der TVI bereits in seinem Vorbericht hingewiesen. Auf der anderen Seite übte sich Coach Hartmut Oehmen als beständiger Warner vor der schwierigen Aufgabe - insbesondere auch aufgrund der ungewissen Situation rund um die Ereignisse in Herford.
Los ging die Partie mit einem Dreier von Basti Becker, der wie bereits in der Vorwoche den Vorzug vor Sharif Watson erhalten hatte, der nach seiner Fußverletzung im Training nicht überzeugt hatte und auch noch nicht völlig fit ist. Auch der zweite Dreier ging auf das Konto des Ur-Elefanten, aber Liga Topscorer Christopher Hortmann präsentierte sich auf Seiten der Hausherren ebenfalls gewohnt treffsicher. Nach 10 Minuten führten die Gastgeber mit 20:17 und wie besprochen übernahm im zweiten Viertel Sharif Watson die Bewachung seines Landsmannes. Dieser engte die Kreise seines kleineren Gegenübers sofort merklich ein und Hortmann gelang bis zur Pause kein einziger Korb mehr. Doch dafür zeigte sich nun Center Maikel Post von seiner besten Seite. Mit 12 Punkten in Folge war er in diesem Spielabschnitt der mit Abstand beste Mann seines Teams und stellte das Grevenbroicher Big Man Duo Jördell/Chiwuzie eindeutig in den Schatten. Beim Stand von 28:26 kam Simon Bennett für Farid Sadek ins Spiel, um einen zusätzlichen Distanzschützen gegen die Zonenverteidigung aufzubieten. Der Routinier fügte sich mit schnellen zwei Punkten sofort gut ein und kurz darauf bauten seine beiden Dreier die Elephants Führung auf 32:42 aus. Diese 10 Punkte Führung hatte auch zur Halbzeit Bestand (34:44), doch in der Kabine war eindeutig mehr Kritik als Lob zu hören.
Zu viele unnötige Ballverluste und schlechtes Reboundverhalten sollten im zweiten Durchgang abgestellt werden, doch trotz bester Vorsätze ging der Schuss nach dem Wiederanpfiff komplett nach hinten los. Ein Ibbenbürener 17:2 Run konnte auch durch eine Auszeit nicht gestoppt werden und das Duo Massing-Post scorte beinahe nach Belieben. Auf Seiten Grevenbroichs gelang hingegen rein gar nichts. Turnover, Offense-Fouls und verworfene Freiwürfe en Masse bestimmten ein geradezu katastrophales driites Viertel, das Ibbenbüren mit 30:11 für sich entscheiden konnte (64:55).
Mit drei neuen Leuten sollte es im entscheidenden vierten Viertel besser werden, doch Ibbenbüren baute die Führung sogar noch auf 68:55 aus und nach 50 Sekunden brachte Oehmen Kapitän Bennett für Sadek ins Spiel. Vollgas voraus und aus allen Lagen feuern hieß nun die Devise und als Erster traf Lukas Kazlauskas aus der Distanz. Da wollte Dreierspezialist Boksic natürlich nicht nachstehen und traf zum 72:61. Im Gegenzug markiert Placke seinen einzigen Treffer des Abends und Sadek kommt mit frischer Energie für Kazlauskas zurück ins Spiel.
Mit einem Assist auf Watson und gleich darauf auf Bennett, die beide für 3 treffen führt sich der Pointguard sofort wieder perfekt ins Spiel ein und das Publikum, das sich Minuten zuvor schon in hämischen Kommentaren Richtung Grevenbroich geübt hatte, war beim Stande von 75:67 wieder etwas ruhiger geworden. Watson hatte in der Zwischenzeit Hortmann komplett abgemeldet und der Topscorer reagierte sichtlich genervt. Zuerst leistet er sich ein dummes Foul als er Sharif im Mittelfeld von hinten in den Arm greift und dann missglückt ihm eine Aktion gegen Farid. Statt den Wurf zu blocken springt er unsere Nummer 9 überhastet an und Farid bedankt sich mit einem Drei-Punkt Spiel beim Amerikaner, der mit 5 Fouls auf der Bank Platz nehmen muss. TVI Aufbau Kostov ist nun gefordert und tatsächlich trifft der Bulgare im Gegenzug vier Minuten vor dem Ende aus der Distanz zum 78:70. Der Neuzugang lässt sich vom Publikum feiern, doch Watson antwortet umgehend zum 78:73. Der starke Max Massing lässt seine Farben noch einmal hoffen indem er sich unterm Korb sehenswert zum 80:73 durchsetzt, doch das sollte der letzte Feldkorb des TVI in den letzten drei Minuten gewesen sein. Angetrieben von lautstarken "attack, attack-Rufen" der Bank verteidigen die Dickhäuter nun extrem aggressiv. Vom Selbstbewußtsein der Gastgeber war nichts mehr zu sehen und Farid Sadek treibt seine Mannen ein ums andere Mal beinahe schon wütend nach vorne. Er selbst verkürzt zum 80:75 und als Jasper Chiwuzie zum 80:77 trifft lässt sich Coach Timo Völering zu einem technischen Foul hinreißen. Den fälligen Freiwurf verwandelt natürlich Farid Sadek und Sekunden später sorgt er aus der Distanz sogar für die 80:81 Führung, die von Watson noch ausgebaut wird.
Kostov nimmt sich nun noch einmal ein Herz, wird aber auf seinem Weg zum Korb gefoult. Die beiden Freiwürfe verwandelt er sicher zum 82:83 bei noch 51 verbleibenden Sekunden auf der Uhr. Ibbennbüren versucht danach nicht die Zeit zu stoppen und erlangt 30 Sekunden vor dem Ende sogar wieder Ballbesitz. Kostov leistet sich im Ballvortrag nun ein eindeutiges Rückspiel, doch der gut positionierte Unparteiische winkt die Reklamationen unseres Coaches einfach beiseite. Für einen Moment sind die Elephants geschockt und Kostov nutzt die Lücke in der Verteidigung, um nahezu frei zum Korb vorzudringen. Doch statt mit einem einfachen Korbleger die Führung zu erzielen, entscheidet sich der nur 1,85 Meter große Guard zu einem spektakulären Dunking Versuch gegen Bennett, der vollkommen misslingt. Der Rebound endet mit einem Halteball mit Einwurf Grevenbroich und Ibbenbüren nimmt 15 Sekunden vor dem Ende die letzte Auszeit. Die Elephants bringen im Rückfeld den Ball jedoch sicher an den Mann und Sadek wird gefoult, um die Uhr zu stoppen. Mit seinen Punkten 21 und 22 bringt er sein Team mit 82:85 in Front. Sekunden später stoppt er Kostov und der Guard geht erneut an die Linie. Der erste Wurf sitzt und den zweiten setzt er absichtlich daneben, um die letzte Chance auf den Ausgleich zu wahren. Grevenbroich kann den Rebound nicht unter Kontrolle bringen und es gibt tatsächlich noch einmal Einwurf Ibbenbüren. Aber der letzte Wurf verfehlt als Airball sein Ziel und die Elephants liegen sich überglücklich in den Armen.
Coach Hartmut Oehmen war die Anspannung des Spiels deutlich ins Gesicht geschrieben und daher zeigte er sich nach dem Schlußpfiff auch sichtlich erleichtert: "Das war ein Spiel wie es sich Zuschauer nur wünschen können. Ibbenbüren gewinnt das erste und dritte, wir das zweite und vierte Viertel. Dazu intensive Defense, einige fragwürdige Entscheidungen sowie ein Novum, das ich auch in 20 Jahren Basketball so noch nie gesehen habe - als Ibbenbüren einen kompletten Angriff lang mit 6 Spielern auf dem Feld steht. Unterm Strich ist unser Sieg natürlich etwas glücklich, doch aufgrund unserer tollen Aufholjagd im Schlussabschnitt definitiv nicht unverdient."