Beim Spiel in Essen hatte Jasper Chiwuzie mit null Punkten und fünf Fouls (darunter ein Technisches wegen anhaltender Schiedsrichter Kritik) nicht viel zu bieten, aber am Sonntag morgen hatte er in einer Mail an den Elephants Vorstand dafür umso mehr zu sagen. Nach 5 Monaten gefiel ihm nun seine Bleibe nicht, das Training wäre unter seinem Niveau und Grevenbroich an sich wäre für jemanden aus London nun wohl auch nicht so das idealste.
Da der bullige Center bereits vor der Weihnachtspause mehrfach angekündigt hatte, zur Rückrunde evtl. nicht wieder zu kommen und seinen Neujahrsurlaub eigenmächtig auch um 5 Tage verlängert hatte, wertete der Verein diese erneute Rundum-Kritik als Wunsch zur Vertragsauflösung und entsprach ihr spontan.
Am Mittwoch Abend brachte Trainer/Manager Hartmut Oehmen folgerichtig einen Auflösungsvertrag mit zum Training und die Trennung war dann nur noch eine Sache von Minuten.
Alles ging extrem ruhig von statten und da Jasper auf eine Verabschiedung von seinen Kollegen verzichtete fragte Basti Becker beim Donnerstag Training verdutzt: "Wo ist den Jasper, kommt der heute nicht?"
Ein Blick auf die Tabelle vor dem Spiel gegen Essen hätte im Grunde für eine entspannte Einstellung sorgen müssen, denn immerhin traf der Vierte auf den Zwölften, doch gerade vor solch einer entspannten Grundhaltung hat Coach Hartmut Oehmen immer ganz besonderen Respekt. Wenn dann auch noch der amerikanische Import mit einer Erkältung ausfällt, ist für unseren Trainer die Tabelle nur noch Makulatur und es heißt gerade gegen so ein erfahrenes Team wie die Adler: "Kampf annehmen und hellwach sein"
Münsters Trainer Philipp Kappenstein hat die Begegnung gegen die Elephants unter das Motto "Do or Die" gestellt und wenn man einen Blick auf die aktuelle Tabelle wirft, sieht man, dass er damit verdammt richtig liegt.
Seine Aussage traf bereits vor der Begegnung zwischen BG Hagen und Düsseldorf am Freitag Abend den Nagel perfekt auf den Kopf, aber der Überraschungserfolg der ART Giants beim Tabellenführer lässt die Tabellenspitze nun noch näher zusammenrücken. Der Sieger der Partie in Grevenbroich bleibt punktgleich mit Hagen mit nur einem Sieg Abstand am neuen Ligaprimus Schwelm dran, der in Herford eine verhältnismäßig leichtere Aufgabe vor der Brust haben dürfte. In der kommenden Woche treffen Münster und BG Hagen dann im direkten Duell aufeinander, so dass unsere heutigen Gäste innerhalb von 14 Tagen entweder die komplette Saison verspielen oder sich eine großartige Ausgangsposition für den Rest der Spielzeit schaffen können.
Die Vorzeichen standen nicht gerade gut für die Elephants, denn mit Simon Bennett (Jetlag) sowie Basti Becker und Farid Sadek (beide Rücken) meldeten sich gleich drei Akteure am Spieltag nur "bedingt einsatztauglich). Pointguard Sadek wurde noch bis drei Minuten vor Spielbeginn vom Düsseldorfer Physio behandelt (für diese super faire Geste noch einmal ein großes Danke) und konnte sich unmittelbar vor dem Anpfiff nur mit großer Mühe die Schuhe schnüren. Dennoch versuchte man es mit dem Routinier in der Starting Five, doch anders als sonst gab es für ihn schon nach 6 Minuten die erste Verschnaufpause.
Es war eine ereignisreiche Woche vor der Auftaktbegegnung gegen Hagen-Haspe. Auf dem Weg zum ersten Training im neuen Jahr war Femi Oladipo mit seinem Auto im Straßengraben gelandet. Das Fahrzeug erlitt einen Totalschaden, der Forward war glücklicherweise nur mit einem Schreck davon gekommen. Am Mittwoch fehlten mit Femi, Simon, Timo sowie Jasper immer noch 4 Akteure und Lukas Katzlauskas konnte aufgrund einer Erkältung gerade mal mit 50% Intensität mitwirken. Erst beim Abschlusstraining war man mit 9 Akteuren komplett und dank eines U16 Spielers konnte man sogar ein wenig 5 gegen 5 spielen. Am Freitag ging für Manager Hartmut Oehmen der Spielberechtigungs-Marathon im Fall Mitchell Penner dann in die zweite, entscheidende Runde. Erst ein persönlicher Besuch bei der ZAV in Bonn sowie unzählige eMails und Telefonate brachten die notwenidigen Formulare zusammen und in allerletzter Sekunde gab es am Nachmittag dann grünes Licht vom DBB.